GASTBEITRAG • BEIKOSTEINFÜHRUNG, SO KLAPPT'S
- Anne
- 12. März 2018
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Apr. 2018
Tilda ist jetzt 6 Monate und ein paar Tage alt. Im Dezember, also nach 4 Monaten, haben wir die erste feste Mahlzeit eingeführt. Selbstverständlich hab ich mich vorher auf dutzenden Foren und Internetseiten belesen, wann man am besten beginnt, mit welchem Gemüse und was sonst alles zu beachten ist. Denn seien wir ehrlich, als frische Mama ist man total unsicher und möchte nichts falsch machen.

Da wir in dem Monat auch die U4 hatten, bin ich noch auf Nummer sicher gegangen und habe das okay unseres Kinderarztes eingeholt. Dieser war natürlich sofort dafür, da Tilda durch meine Muttermilch seeeeeehr gut genährt war. 😄
Also legten wir am 23.12. los. Tildi in den Stokke Stuhl mit der Babyschale. (Einen Hochstuhl mit Babyschale kann ich wirklich empfehlen. Mit eine der besten Anschaffungen. Tildi liebt es mit uns am Esstisch zu sitzen und uns zuzusehen. Vorher hat sie immer geweint, weil sie sich ausgeschlossen gefühlt hat) und Lätzchen um - hier haben wir ein Ärmellätzchen verwendet. Die sind extrem praktisch, weil die Kleinen sich mit den Händen gerne am Mund beim Essen rumspielen und dann nicht ihre Kleidung vollschmieren können.
Die 1. Mahlzeit bestand einfach nur aus gekochter Karotte. 🥕
Ich würde gerne behaupten, alles lief total super und easy beim ersten Mal... Aber nein - Tildi hat vielleicht zweimal am Löffel geleckt und hatte dann die Nase voll. 😅 Das tat sie natürlich mit lautem Geschrei kund. Aber nach einer Flasche Milch war wieder alles vergessen. Unser 1. Fazit: Beikost nicht einführen/anbieten, wenn die Kleinen zu großen Hunger haben und dadurch ungeduldig sind. 2. Fazit: vorher nicht zu viel Milch geben, denn sonst haben sie nicht genug Appetit, um den Brei wenigstens zu probieren. (Ein schmaler Grad zwischen 1. und 2.)
3. Fazit: dem Baby und sich selbst nicht die beste Kleidung anziehen. Tilda reißt einem gerne den Löffel aus der Hand oder macht Faxen mit ihrem Mund und spuckt einem wieder alles ins Gesicht. Macht besonders viel Spaß, wenn man Brillenträger ist...
Ich weiss es gibt extra Geräte, mit denen man die Mahlzeiten zubereiten kann. Halte ich aber nicht für unbedingt notwendig. Wir garen die Zutaten immer ca 10 Minuten und hauen direkt alles in den Mixer. Reicht vollkommen aus und der Brei wird schön cremig wenn man noch etwas von dem Sud und Öl dazu gibt.
Ich koche gerne selbst für Tildi, zumal man aus einem kleinen Topf direkt mind. 6 Mahlzeiten zusammen bekommt und diese einfrieren kann, greife aber auch auf Gläschen zurück. Bei den Gläschen achte ich darauf, das der Frucht und Obstanteil hoch ist. Bei Hipp z.B. liegt er immer bei 100%. Einige andere Anbieter panschen gerne mit Säften etc.
Mittlerweile sind wir bei 3 festen Mahlzeiten angelangt. Morgens und abends Getreidebrei mit Obst und mittags ein Gemüsebrei. Vorwiegend sind die Mittagsbreie vegetarisch. Nicht weil wir Vegetarier sind, aber einfach selten mit Fleisch kochen. Aus diesem Grund gibt es immer am Wochenende ein gekauftes Glas mit Seelachs. Das erspart mir die unangenehme Angelegenheit mit Fisch kochen zu müssen und Tildi bekommt trotzdem ihre Portion Fisch. Das mache ich auch nur, da ich gelesen habe, dass Kinder 1 oder 2 mal die Woche Fleisch und 1 Mal die Woche Fisch essen sollten. Ob das wirklich der Wahrheit entspricht, kann ich nicht sagen, aber schaden tut ihr die Portion Fisch gewiss nicht.
Was hat sich noch geändert seitdem wir die Beikost eingeführt haben:
Das Abstillen ging dann plötzlich viel schneller als erwartet. Zu Beginn habe ich mich gefreut nicht mehr so häufig stillen zu müssen, aber als sie dann gar nicht mehr die Brust wollte, war es schon ein merkwürdiges Gefühl. Schließlich gehörte das Stillen sonst nur uns beiden und war unser inniger Moment. Aber auch daran habe ich mich gewöhnt und freue mich umso mehr, ihr stetig steigendes Interesse an richtiger Nahrung zu beobachten.

Durch das Abstillen sind die Kuschelmomente natürlich auch zurück gegangen. Jedoch habe ich auch an Freiheiten gewonnen. Tilda spielt viel alleine auf ihre Krabbel- und Spieldecke. Und ich kann in Ruhe die Wäsche aufhängen. Glücklicherweise kommt sie noch oft genug und möchte kuscheln.
Ein positiver Nebeneffekt der Beikost ist, dass Tilda seitdem sehr gut schläft.
Zu Beginn der Einführung war es etwas anstrengender, weil Tildi nur von mir ins Bett gebracht werden wollte. Ich weiss nicht ob es mit der Einführung der Beikost zusammenhing, aber diese Phase begann erst mit der festen Nahrung. Vielleicht kompensierte sie so den Rückgang des Stillens, oder es war auch einfach nur zufällig. Aktuell schläft sie fast durch und wird meist nur 1x (maximal 2x) in der Nacht wach. Und auch das Zubettgehen klappt wieder mit dem Papa.
Insgesamt haben wir wirklich Glück mit Tilda. Sie isst alles und ist wirklich unkompliziert. Und durch die Beikosteinführung gewinnen wir Mamis einige Freiheiten zurück.

Steffi ist 27, meine Kollegin und eine wunderbare und unglaublich liebevolle Mami. Ich habe sie nur durch die Schwangerschaft kennen gelernt und schätze unsere neu gewonnene Freundschaft sehr, vor allem weil wir uns so ähnlich sind in vielen Dingen und über wirklich Alles ausnahmslos reden und lachen können.
In Gedanken planen wir natürlich bereits Svea und Tilda als BFFs zu vereinen. Bis es soweit ist, spielen sie aber erstmal nur auf der Krabbeldecke und beschnuppern sich ein wenig.
Ich freue mich schon auf den nächsten Gastbeitrag von ihr und der hübschen Tilda.
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