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Langstreckenflug mit Baby • Über den Wolken mit 6 Monaten

Egal, was eure Familie, eure Eltern, Schwiegereltern oder Leute auf der Straße sagen: macht es! Fliegt 12h non-stop mit euren Kleinen, es ist genauso wie auf der Erde, nur mit der Einschränkung die Tür nicht öffnen zu dürfen. Und sogar etwas besser: die Stewards kümmern sich nämlich um Brei, Fläschchen wärmen und Müll.


Mal langsam, ich möchte hier keinen zum Langstreckenflug überreden, aber die Angst nehmen, einen Flug über 10h oder mehr auf sich zu nehmen. Denn es ändert für mich eigentlich nichts daran, ob ich mit Svea 3h nach Barcelona fliege oder 12h bis nach Los Angeles. Na gut, der Service an Bord ist besser, da die Airline kinderlieber ist. Und ich mache hier auch keine Werbung für Lufthansa. Ich bin nur persönlich total begeistert, wie gut alles lief (bis auf den kaputten Buggy nach der Landung back in Germany).


Also was kann ich sagen, dass euch die Angst nimmt?

1. Flugzeiten

Wählt klug. Wir hatten hinzu einen Tagesflug, sind mittags los geflogen und kamen nachmittags an. Es war nicht unbedingt leicht für uns Eltern zu schlafen, doch die Jalousien gingen herunter zu fahren und Svea konnte wenigstens schlummern. In etwa die Hälfte des Fluges. Auf dem Rückflug sind wir über Nacht und mit der Sonne geflogen. Auch das war super, denn auch hier haben wir den natürlichen Schlafrhythmus von Svea nutzen können.


2. Babybett und andere Annehmlichkeiten

Nachdem die Reise gebucht war, haben wir bei der Airline angerufen. Sollte man auch, damit die Reise mit Kind individuell upgegradet werden kann. Es ist wichtig, um die Sitzplätze zu erhalten, bei denen ein Babybett angebracht werden kann. Außerdem sollte die Crew im Vorfeld darüber informiert werden. Und wir haben nochmal genau erfahren, was wir extra an Gepäck mitnehmen dürfen.

Im Flieger wurde dann direkt nach dem Start und dem Ausgehen der Gurtleuchten das Babybett zurecht gemacht, inklusive Kissen (äh brauchen wir nicht), Decke und Kopfteil. Außerdem haben wir ein Babybag bekommen inklusive Feuchttüchern, Babyrassel, Babylöffelset, Windelprobepack. Lieb von der Lufthansa! Zudem durften wir den Babybrei erwärmen (lassen) und zusätzlich warmes Wasser verlangen, um Svea die Schnute zu waschen.


3. Gepäck

Genialo!!! Also zusätzlich zu unserem Freigepäck, bei dem wir 2 Handgepäckstücke und einen Koffer mit 23kg mitnehmen durften, gab es für Svea nochmal ein Handgepäck, einen Koffer und Kinderwagen und/oder Babyschale bestehend aus 2 Teilen obendrauf. Jede Menge Möglichkeiten also, die wir nicht gebraucht haben, zumindest hinzu. Wir sind verreist mit einem Buggy (bestehend aus einem Teil, Quinny Senzz, sehr praktisch!), einem kleinen Trolly, zwei großen Trollies und einem Rucksack. Zurück sind wir mit zusätzlichem Babybett und Babyschale inklusive Base gekommen. *


4. Mahlzeiten

Für Svea war alles normal. Ich habe sie zu Start und Landung und dann nach Bedarf gestillt. Abends gabs dann ihren Abendbrei (von hipp, sehr empfehlenswert, weil er wirklich satt macht, lecker schmeckt und keinen Zucker, auch nicht versteckt, enthält).

Für uns Erwachsene gab es einigermaßen leckere Skychef Küche: Brezeln, Kalbsfilet mit Spargel, Kartoffeln, Salat, Erdbeerschnitte, Schokolade und Brötchen mit Aufstrich (als Abendessen sozusagen); Erfrischungstücher, Wasser, Wasser, Wasser, Kräutertee, also Anis-Kümmel-Fencheltee sogar (auf dem Rückweg war der leider aus) und zum Mittag dann Gulasch oder wahlweise Spirellinudeln mit Bärlauchpesto. Es war gut und sättigend!


5. Stillen

Problemlos möglich. Nur muss das Baby bei Start und Landung dabei angeschnallt bleiben. Bei manchen Airlines habe ich gehört, dürfen die Babys in der Trage sein währenddessen. Aber auch das war kein Akt, da der rote Babygurt, der extra mit dem der Mama verbunden wird, weit genug ist, damit das Stillen klappt. Und wenn ihr nicht mehr stillt und trotzdem nicht möchtet, dass euer Baby Probleme mit dem Druckausgleich bekommt, gebt die Flasche, nehmt einen Schnuller oder -zur Not- steckt einen Finger in den Mund, an dem sie nuckeln können.


6. Wickeln

Es kommt natürlich auf das Flugzeug drauf an, aber meistens war auf jedem Klo ein herunter klappbarer Wickeltisch. Platz ist da zwar kaum, aber zum Wickeln reicht's. Und lange bleiben, will man ja nicht.


7. Boarding

Super! Wir haben uns sehr privilegiert gefühlt. Wir kamen sogar noch vor der First Class dran. Kein langes Stehen. Allgemein mussten wir auf dem Hinflug nie lang warten, weil wir einfach überall vorgelassen worden, auch bei der Sicherheitskontrolle und beim Einreisen am amerikanischen Zoll. Das hat schon was! (Und es ist natürlich sehr schön für die Kleinen, damit sie nicht lang ausharren müssen.)



8. Anschluss

Plant bloß alles gut durch. Wir sind mit dem Zug zum Flughafen Frankfurt gefahren und hatten einen Zeitpuffer von 3h. Der war auch nötig, da unser Zug, mit dem wir eigentlich fahren sollten, ausgefallen ist, der nächste zwar fast zeitgleich fuhr, allerdings nicht am Flughafen direkt in Frankfurt hielt, sondern am Hauptbahnhof. Zudem fuhr er eine Umleitung und wir waren mit 2h Verspätung am Ziel. Wenn eine Zugfahrt normalerweise 3h dauern soll und dann aber 5h benötigt, dann ist das Wasser auf dem heißen Stein. Es nervt!

In den USA am Flughafen angekommen, hatten wir zum Glück ein Shuttle vom Hotel. Auf dem Rückflug sind wir mit dem Mietwagen direkt zum Flughafen gefahren und wurden auch da am Flughafen in Frankfurt mit einem Shuttleservice abgeholt. (Zum Bahnhof haben wir jeweils das Taxi genommen, da wir Svea nicht noch mehr zumuten wollten.) Es war uns wichtig, dass alles so reibungslos wie möglich funktioniert.


9. Jetlag

Wir wussten, es könnte schwierig werden. Aber es war ok. Hinzu haben wir extra ein Hotel am Flughafen für 2 Nächte gebucht, damit wir erstmal in Ruhe als Familie ankommen. Das Klima beschnuppern, LA kennenlernen, das Essen kosten und viel und gut schlafen können. Das haben wir auch. In einem riesigen Bett mit toller Matratze im Sheraton Hotel.

Auf dem Rückweg haben wir auch einen Stop für eine Nacht in Frankfurt eingelegt, um auch hier dem Jetlag entgegenzuwirken. Zumindest versuchsweise. Zurück in Deutschland sind die 9 Stunden Zeitunterschied nämlich echt böse. Besonders für mich war es hart. Ich bin die ersten 3 Nächte jeweils 4 Stunden nachts munter gewesen und war dann morgens dementsprechend zu nix zu gebrauchen.


10. Handgepäck

Für die Zeit an Bord empfehle ich euch folgendes für euer Baby mitzunehmen:


  • Wechselsachen, ausreichend

  • Jacke, dicke Socken, Mützchen

  • Schlafsack

  • Wasserflasche

  • 2x Babybrei, Plastiklöffel

  • Wickelkit (1 Packung Windeln, Feuchttücher, Windelbeutel, Wickelunterlage)

  • Waschlappen, Handtuch

  • Kuscheldecke

  • Spielzeug (Rassel, O-Ball, Kuscheltier, ... ihr wisst besser, was euer Kind mag)

  • Spieluhr

  • Reisehygienebeutel (Schmerzzäpfchen, Salzlösung, Nasenteil, womit die Popel rausgemacht werden, Schnuller, Creme, Vitaminöl oder Tabletten, Haarbürste, Mandelöl in Reisegröße)


* Zu beachten in den USA:

Ihr benötigt nicht nur das ESTA, um einreisen zu dürfen, sondern auch einen einen in Amerika zugelassenen Kindersitz mit 5-Punkt-Gurtsystem, sondern auch ein Babybett in allen Unterkünften. Falls ihr nur im Hotel übernachtet ist dies meist kein Problem. In Ferienwohnungen allerdings sind kaum Babybetten verfügbar. Ein Glück, dass es Amazon Prime gibt: In Deutschland bestellt, ins Hotel geliefert, perfekter Service!

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