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Kita Eingewöhnung oder unsere kleine Katastrophe

Es war alles so wunderbar einfach. Svea saß toll am Tisch. Kaum, dass wir da waren, zielte sie schnurstracks auf die Spielküche zu. Ich kam am fünften Tag und sie aß mit einem Löffel Hörnchennudeln, mittags, allein.

Es war alles so einfach.


Und dann wurden wir als Familie krank. Svea hat es noch am seichtesten erwischt. Einen Tag lang hatte sie Fieber, bekam viel Wasser, Liebe, Brust und ein Zäpfchen und danach ging es schlagartig wieder bergauf, während Thomas und ich nun die zweite Woche mit allen Grippesymptomen der Welt kämpfen. Das Problem an der Sache ist nicht, dass Svea dadurch mal einen oder zwei Tage ausfiel. Nein, das stört ja nicht. Sondern dass die Grippewelle auch vor der Erzieherin nicht halt macht. Und da sie seit Juni leider alleine Betreuerin für die nun 10 Kinder ist (davon 2 in Eingewöhnung), ist es wirklich eine Katastrophe.

Schon die Tatsache, dass keine adäquate Zweiterzieherin gefunden wird, ist doof. Aber für uns ist es rein organisatorisch auch nicht einfach. Auch wenn ich die Zeit verplanen könnte zwischen 9:30 und 11 Uhr, sollte ich es nicht, weil ich jede Minute angerufen werden kann.

Weil die Erzieherin, die aushilfsweise die Gruppe leitet, überfordert ist.

Weil Svea weint und keine Zeit dafür da ist, sie zu beruhigen.

Weil Svea fällt und zu wenig Augen da sind, um das vorab zu verhindern.

Weil das zweite Kind, das eingewöhnt wird, schreit und Svea ansteckt Und dann beide um die Wette und Gunst der Erzieherin brüllen.

Weil Svea nicht essen möchte.

...


Es ist hart zu wissen, dass es Svea nicht überaus glücklich macht, in der Kita zu sein. Es ist hart sie am Telefon weinen zu hören. Mein Herz zerbricht, wenn ich sehe, dass sie nach mir schaut und mir einen Kussmund zuwirft, wenn ich mich umdrehe und gehe.

Aber sie wird damit klarkommen. Sie wird die Kita lieben lernen. Sie wird auf lange Zeit sicherlich zurück zu ihrer Begeisterung vom ersten Tag finden.

Sie mag andere Kinder.

Sie fühlt sich wohl unter Gleichaltrigen und möchte gern spielen und entdecken.



Und ich hoffe, fernab von manch tyrannischen Kids oder überforderten Aushilfen oder herumstehenden Praktikanten, dass der Erzieherengpass bald beseitigt ist. Es geht doch um unsere Kleinen!

Da ist es schön bei der Besichtigung gezeigt oder gesagt zu bekommen, wie toll der Betreuungsschlüssel ist. Aber wenn der eigentlich seit Monat nicht stimmt, die Chefin der Kita, die gleichzeitig Mami eines Kindes der Gruppe ist, einspringen muss und Rituale nicht kontinuierlich eingehalten werden können, nützt alles Schöngerede nicht.

Denn wer leidet, sind die Kinder.

Und zwar nicht nur Svea und der andere Matz, die gerade die ersten 3 Wochen Krippe hinter sich gebracht haben. Nein, auch die anderen Kiddies wissen nicht so recht, was jetzt los ist. Deshalb werden die Grenzen auch noch gnadenlos getestet. Es wird gehauen, um Aufmerksamkeit gebuhlt und gekratzt. Und das braucht wirklich keiner.

Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Ich rechne erstmal damit, dass wir nur mäßige Erfolge feiern. Aber, und da habe ich es gut, wir haben zum Glück noch den Dezember, um den Kitabesuch von jetzt maximal 2h auf 6 Stunden auszudehnen.


Wie läuft oder lief es denn bei euch?

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